Die Bonitätsprüfung

bei Hypotheken & Krediten

Wozu dient die Bonitätsprüfung? Welche Informationen werden dafür benötigt? Welchen Einfluss hat die Bonität auf meinen Kredit / auf meine Hypothek?

Diese und noch weitere Fragen zum Thema Bonitätsprüfung beantworten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Karl Brovwalski

Karl Brovwalski

Finanz-Allrounder

Karl Brovwalski unterstützt Menschen bei der Verwirklichung  bei der Suche nach passenden Hypotheken, Krediten, Investmentchancen und Versicherungen.

Was bedeutet Bonität?

In nahezu allen Fällen, wenn Sie als Kreditnehmer Geld leihen möchten, wird das Kreditinstitut zuvor Ihre Bonität prüfen.
Dafür müssen wir zuerst die Frage beantworten, was der Begriff „Bonität“ überhaupt bedeutet.

Die Bonität bezeichnet die Kreditfähigkeit sowie Kreditwürdigkeit eines Kreditnehmers.

Bei einer Bonitätsprüfung bewertet die Bank genau diese beiden Faktoren und entscheidet, ob Sie einen Kredit erhalten oder auch nicht.

Kreditfähigkeit

Die Kreditfähigkeit beschreibt, ob der Kreditnehmer in der Lage ist, einen Kredit zurückzuzahlen (also das Können). Hat er z.B. genug Einkommen, um den Kredit oder eine Hypothek in dieser Höhe zurück zahlen zu können. Dabei müssen die gesetzlichen Vorgaben mitberücksichtigt werden (z.B. Volljährigkeit, Kreditlaufzeit bei Konsumkrediten…).

Kreditwürdigkeit

Die Kreditwürdigkeit beschreibt die Wahrscheinlichkeit, ob ein Kreditnehmer den Kredit zurückbezahlen wird (also der Wille). In diesem Punkt wird geprüft, wie z.B. das Zahlungsverhalten in der Vergangenheit war, welche offenen Verbindlichkeiten oder Betreibungen oder Inkassomassnahmen vorliegen.

War der Kreditnehmer bereits bei anderen Verpflichtungen säumig, geht die Bank davon aus, dass das auch bei einem neuen Kredit der Fall sein kann.

Die Bonitätsprüfung

Bei der Bonitätsprüfung stuft ein Finanzinstitut ein, wie gut oder auch schlecht Ihre Bonität ist. Also ob Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen in der Zukunft nachkommen können und ob Sie basieren auf Ihrer bisherigen Zahlungsmoral auch nachkommen wollen. Diese Einstufung erfolgt mittels eines Scorings (Bonitäts-Score), welches von Bank zu Bank unterschiedlich sein kann.

Je besser Ihr Score, desto wahrscheinlicher ist eine Kreditzusage und desto besser sind meist auch Ihre Konditionen.

Die Bonitätsprüfung bzw. das Scoring kann nicht nur über das Finanzinstitut, sondern auch über sogenannte Ratingagenturen bzw. Auskunfteien erfolgen. Diese sammeln die Daten von verschiedensten Unternehmen zu einem Kreditnehmer und erstellen so ein umfassenderes Scoring.

Informationen für die Bonitätsprüfung

Um Ihre Bonität überprüfen zu können, müssen unterschiedliche personenbezogene Informationen erhoben werden. Welche Kriterien welche Gewichtung bekommen, kann jedes Finanzinstitut für sich selbst entscheiden. Anschliessend wird Ihre Bonität mit einer Note bzw. einem Bonitäts-Score angegeben.

 

Folgende Angaben spielen bei der Bonitätsprüfung meist eine wichtige Rolle:
Bei Krediten / Hypotheken für natürliche Personen
  • Einkommen (z.B. Gehalt, Nebeneinnahmen)
  • Schuldensituation (z.B. bestehende Kredite oder Hypotheken)
  • Vermögenssituation (z.B. Immobilien, Grundstücke, Wertpapiere)
  • Angaben zu bisherigen Krediten und Hypotheken (z.B. Probleme bei der Rückzahlung vorheriger Hypotheken)
  • Derzeitige Ausgaben (z.B. Lebenskosten, Versicherungen, Fahrzeuge)
  • Bestehen aktuell Betreibungen gegen den Kreditnehmer?
Bei Krediten für Unternehmen
  • Rechtsform (Einzelfirma, AG, GmbH)
  • Gewinne oder Verluste
  • Vermögens- und Schuldensituation
  • Quote des Eigenkapitals
  • Qualität des Managements
  • Unternehmensplanung
  • Bestehen aktuell Betreibungen gegen das Unternehmen?

Woher kommen die Informationen für die Bonitätsprüfung?

Einerseits können Banken diese Informationen selbst zusammenstellen bzw. vom Kreditnehmer fordern. Dies erfolgt beispielsweise, wenn Sie eine Selbstauskunft bei einm Kreditantrag ausfüllen und dazu unter anderem Gehaltsnachweise (Lohnzettel) beilegen müssen.

Andererseits können Banken auch Informationen von Auskunfteien beziehen. Bei Privatkrediten, Leasingverträgen und Kreditkartengeschäften erhalten Finanzinstitute bzw. Auskunfteien ihre Informationen von der IKO (Informationsstelle für Konsumkredite) und von der ZEK (Zentralstelle für Kreditinformation). Durch diese zwei Vereine, werden (vereinfacht dargestellt), Informationen zu laufenden Krediten eines Kreditnehmers aber auch Informationen über Kreditgesuche in der Vergangenheit und abgelaufene Kreditverträge verwaltet. 

Bönitäts-Score über eine Auskunftei

In der Schweiz gibt es zusätzlich zum IKO und zur ZEK vier verschiedne Auskunfteien: CRIF, Intrum Justitia, Bisnode und Creditreform. Diese sammeln die Bonitätsdaten aus verschiedenen Quellen, erstellen ein Bonitäts-Scoring und stellen das Ergebnis der Kunden (Banken, aber auch Onlineshops, Mobilfunkanbietern, Vermietern …) gegen eine Gebühr zur Verfügung.

Wie gut ist Ihre Bonität?

Sie interessiert, wie Auskunfteien Ihre Bonität bewerten?

Auskunfteien unterstehen dem Datenschutzgesetz. Somit haben Sie das Recht auf eine Selbstauskunft – d.h. Sie können beim Unternehmen anfragen, welche Informationen über Sie gespeichert sind. Ein Antrag auf Selbstauskunft kann online oder auch schriftlich gestellt werden kann.

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Was sagt der Bonitäts-Score aus

Der Bonitäts-Score hat meist bei einem Kredit auf zwei Faktoren Einfluss:

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Kreditentscheidung

Ob Ihnen die Bank einen Kredit gewährt, hängt immer von einer positiven Bonitätsüberprüfung ab. Fällt Ihr Bonitäts-Score negativ aus, wird auch die Kreditentscheidung der Bank in der Regel negativ ausfallen.

Bei einem schlechten Bonitäts-Score, kann es unter Umständen auch sein, das Ihr Kreditantrag nicht angenommen wird.

Kreditkonditionen

Wird Ihr Bonitäts-Score als schlecht eingestuft, erhalten Sie meist auch schlechte Kredit-Konditionen. So steigt oder sinkt z.B. der Zinsaufschalg der Bank bei guter/schlechter Bonität. Auch kann bei einem schelchten Score, die Bank auf den Abschluss einer Restschuldversicherung bestehen, um sich gegen einen Kreditausfall abzusichern.

 

Darstellung des Bonitäts-Score

Der Bonitäts-Score ist eine numerische Darstellung, die normalerweise in einem bestimmten Bereich liegt.

Ein höherer Score deutet auf eine bessere Kreditwürdigkeit hin,

während ein niedriger Score darauf hindeutet, dass die Person ein höheres Risiko für Zahlungsausfälle oder Nichterfüllung von finanziellen Verpflichtungen hat.

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