Finanzierung: Unterschiede zwischen Neubau und Bestandsimmobilie

Was sollten Sie beachten?

Die Finanzierung ist einer der zentralen Aspekte beim Kauf einer Immobilie – ganz gleich, ob es sich um einen Neubau oder eine bestehende Liegenschaft handelt.

Doch es gibt wichtige Unterschiede, die sich sowohl auf die Höhe des benötigten Eigenkapitals als auch auf die Hypothekarmodelle und Fördermöglichkeiten auswirken.

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Kurz & knapp: Neubau oder gebrauchte Immobilie?

Finanzierungsaspekt Neubau Bestandsimmobilie
Finanzierungsmodell Zwei Phasen: Baukredit + Hypothek Direkte Hypothek
Planungssicherheit Geringer – Bauverzögerungen möglich Höher – Zustand meist klar
Eigenkapitalbedarf Höherer Puffer empfohlen Besser kalkulierbar
Förderungen Förderungen für energieeffizienten Neubau Steuerliche Abzüge für Sanierung
Zinsbelastung während Kaufphase Zinsen während der Bauzeit Zinsen erst nach Eigentumsübertragung

„Finanzierung eines Neubaus: Chancen und Herausforderungen

Baukredit und Hypothek – ein zweistufiges Modell

Wer neu baut, braucht meist einen sogenannten Baukredit. Dieser wird nach Baufortschritt in Etappen ausbezahlt – an Architekten, Handwerker oder Lieferanten. Während der Bauzeit fallen Zinsen auf den genutzten Kreditbetrag an, aber keine Amortisation.

Nach der Bauabnahme wird der Baukredit in eine klassische Hypothek umgewandelt. Erst dann beginnen die regulären Zins- und Rückzahlungsraten.

Wichtig: Die Zwischenfinanzierung mit Baukredit bringt Flexibilität, aber auch Komplexität und höhere Zinskosten – vor allem bei längeren Bauzeiten.

Höherer Eigenkapitalbedarf

Beim Neubau sind unvorhergesehene Zusatzkosten nicht ungewöhnlich – etwa durch Preissteigerungen bei Materialien oder Projektverzögerungen. Deshalb empfehlen Banken oft, mehr als die üblichen 20 % Eigenmittel bereitzustellen.

Förderungen beim energieeffizienten Bauen

Wer energieeffizient baut, profitiert in der Schweiz kantonal von Subventionen oder zinsgünstigen Darlehen – besonders bei Neubauten im Minergie-Standard. Zudem können gewisse Investitionen steuerlich abgezogen werden, wenn sie dem Energiesparen dienen.

Finanzierung einer Bestandsimmobilie: Einfacher – aber mit Fallstricken

Klassische Hypothek – klarer und schneller

Beim Kauf einer gebrauchten Immobilie ist die Finanzierung meist klar strukturiert:

  • Nach Unterzeichnung des Kaufvertrags wird die Hypothek ausbezahlt, und Sie zahlen ab sofort Zins und Amortisation.

Da der Zustand der Immobilie sowie der Marktwert bereits feststehen, ist die Risikoeinschätzung für die Bank einfacher – was sich positiv auf Konditionen und Bewilligungsdauer auswirken kann.

Sanierungskosten einkalkulieren

Der günstigere Kaufpreis kann täuschen: Oft sind Sanierungen nötig, um den Wohnkomfort zu erhöhen oder energetische Standards zu erreichen. Diese Renovationskosten sollten bereits bei der Finanzierung berücksichtigt werden.

Tipp: Lassen Sie den Zustand der Immobilie vor dem Kauf durch einen Fachmann prüfen. So vermeiden Sie Überraschungen.

Steuerliche Vorteile nutzen

In der Schweiz können Sie viele Sanierungs- und Unterhaltskosten steuerlich geltend machen – vor allem solche, die dem Werterhalt oder der Energieeffizienz dienen. Im Gegensatz zum Neubau sind diese Abzüge meist deutlich höher.

Neubau oder Bestandsimmobilie – was ist finanziell besser?

Ob sich ein Neubau oder eine gebrauchte Immobilie finanziell mehr lohnt, hängt stark von Ihrer Lebenssituation, Risikobereitschaft und Planungsflexibilität ab.

Kriterium Neubau Bestandsimmobilie
Planungskomfort Mehr Eigenverantwortung und Koordination Klare Rahmenbedingungen beim Kauf
Zeit bis Einzug 12–24 Monate oder mehr 3–6 Monate möglich
Gesamtkostenrisiko Höher durch Bauverzögerungen Höher durch mögliche Sanierungen
Steueroptimierung Förderungen für Neubauten möglich Hohe steuerliche Abzüge für Sanierungen
Finanzierungsstruktur Komplex (Baukredit + Hypothek) Einfacher (direkte Hypothek)

Finanzierung genau prüfen – und realistisch planen

Die Entscheidung zwischen Neubau und Bestandsimmobilie ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern vor allem der finanziellen Möglichkeiten und Ziele.

Ein Neubau erlaubt viel Gestaltungsspielraum und langfristige Einsparungen durch Energieeffizienz – ist aber komplexer zu finanzieren und risikobehafteter.

Der Kauf einer gebrauchten Immobilie ist oft schneller und einfacher, verlangt jedoch genaue Prüfung des Zustands und ausreichend Budget für Sanierungen.

Unser Tipp:

Erstellen Sie frühzeitig einen realistischen Finanzierungsplan – idealerweise mit Unterstützung durch eine unabhängige Beratung. So vermeiden Sie teure Überraschungen – egal, für welche Variante Sie sich entscheiden.

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Der Autor
Marcel Birke

Marcel Birke

Experte für Versicherungen, Finanzierungen und Geldanlagen

Wenns um Privatkredite, Versicherungen oder andere Finanzthemen geht, macht Marcel niemand etwas vor.